Weltbilder
(Auszüge aus dem Buch „Die Möglichkeit des Andersseins“ von Paul Watzlawick)
Der Mensch, der Hilfe sucht, leidet in irgendeiner Weise an seiner Beziehung zur Welt.
Damit ist gemeint, dass er an seinem Bild der Welt leidet, am ungelösten Widerspruch dazwischen, wie die Dinge sind und wie sie seinem Weltbild nach sein sollten.
Es stehen ihm dann zwei Möglichkeiten offen: aktives Angleichen der Umwelt mehr oder weniger an sein Weltbild – oder – wenn das unmöglich ist, umgekehrt die Anpassung seines Weltbildes an die unabänderlichen Gegebenheiten.
Ansätze dazu findet man bereits bei Aristoteles, der den grundlegenden Unterschied zwischen Schlüssen, die sich aus der Natur der Dinge ergeben, und solchen, die auf anerkannten Meinungen beruhen.
ARISTOTELES war es auch, der den prägnanten Begriff der „Möglichkeit des Andersseins“ eingeführt hat.
Wer also Hilfe sucht, sucht nach Problemlösungen.
Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern die Meinungen, die wir über die Dinge haben. An sich ist kein Ding weder gut noch schlecht, das Denken macht es erst dazu.
Demnach gäbe es eine objektive Wirklichkeit, die draußen und unabhängig von mir existiert und des Weiteren eine subjektive Wirklichkeit, die das Ergebnis meiner Meinungen, meines Denkens – also meines Bildes von ihr ist.
NIETSCHE bereits wusste von der selbsterfüllenden oder vernichtenden Macht der Weltbilder.
„Wer ein WARUM zum Leben hat, fast jedes WIE erträgt“
Was kann uns aber bei dieser Suche nach unseren eigenen, ganz persönlichen Lösungen helfen ?
Witze zum Beispiel setzen sich respektlos über scheinbar unerschütterliche Ordnungen und Weltbilder hinweg. Vielleicht erklärt das auch, weshalb seelisch leidende Menschen schon halb aus ihrem Leiden heraus zu sein scheinen, wenn sie es fertigbringen, über ihr Problem zu lachen.
Lachen scheint sich als die unmittelbarste Reaktion dann einzustellen, wenn wir nach einer langen Nacht der vermeintlichen Ausweglosigkeit die Morgenluft der Freiheit wittern…….
Bobby McFerrin – Don’t Worry Be Happy