Screening Programm Neu: Top oder Flop ?
Das neue Brustkrebs-Früherkennungs Programm ist ein im Moment „heiss“ diskutiertes Thema. Es gibt nicht nur positive Rückmeldungen. Der Online Standard schreibt am 10.3. folgendes dazu:
Brustkrebs-Vorsorge: Weniger Frauen bei Mammographie als vorher, flächendeckende Vorsorge greift nicht ein, die Situation ist schlechter als vor dem Programm…..
Situation schlechter als zuvor
Laut den Radiologen kommen nur fünf Prozent der eingeladenen Frauen zur Brustuntersuchung. Die Situation ist damit schlechter als vor dem Beginn des Programms. Die derzeitige Situation könnte selbst die bisher in den vergangenen 30 Jahren erreichten Ergebnisse bei der Brustkrebs-Früherkennung in Österreich in Gefahr bringen.
Im Österreich-Durchschnitt ist seit Anfang des Jahres ein Rückgang der Häufigkeit von Mammografien von 21 Prozent zu verzeichnen. In Salzburg betrug der Rückgang bisher sogar 57 Prozent.
Schwache Teilnahme
Die ersten Details wurden bereits am vergangenen Freitag aus dem Burgenland bekannt. Dort ist die Teilnahme der eingeladenen Frauen sehr gering. In diesem Bundesland haben beispielsweise bisher von monatlich 2.400 eingeladenen Frauen lediglich 250 das Angebot angenommen, nur 26 hatten zuvor noch nie eine Mammografie-Untersuchung gemacht.
Doch eine ähnliche Situation zeigt sich in ganz Österreich. „Bisher kommt auf die schriftliche Einladung fast keine Frau“, sagte Franz Frühwald, Bundesfachgruppenobmann der österreichischen Radiologen.
Vor dem Programm fanden 95 Prozent der Mammografien infolge von direkten Verdachtsmomenten, also nach Zuweisungen durch Ärzte, statt. Man schätzt, dass bisher etwa 45 Prozent der Frauen zur Vorsorge-Mammografie wegen Brustkrebses gingen. In Österreich gibt es jedes Jahr rund 5.000 Neuerkrankungen, 1.600 Frauen sterben jährlich an einem Mammakarzinom. Eine Beteiligung von 70 Prozent sollte die Sterberaten um rund 30 Prozent senken.
Überweisung nicht mehr möglich
Das organisierte Mammografie-Screeningprogramm sollte gerade jene Frauen zu der Untersuchung bringen, die bisher noch nicht teilgenommen hatten. Doch gerade das ist bisher ausgeblieben. Der möglicherweise entscheidende Punkt:
Mit dem Start des Programms darf kein Arzt eine Frau zu einer Vorsorge-Mammografie schicken bzw. formal „überweisen“. Eine Überweisung ist nur möglich, wenn schon der Verdacht auf eine Erkrankung oder Symptome bestehen. Dafür sind zehn „Indikationen“ vorgesehen.
Eine solche kurative Mammografie ist etwas anderes als eine Vorsorge-Mammografie. Für die Mammografie ohne Symptopme erhalten nun alle Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren nunmehr alle zwei Jahre direkt eine Einladung zu der Untersuchung.
„Die, die dürfen, wollen nicht. Die, die wollen, dürfen nicht“, fasst es Radiologen-Obmann Frühwald zusammen.
Frühwald, der an der Ausverhandlung des Mammografie-Programms federführend fmitgewirkt hat, sagt, man habe zwar damit gerechnet, dass der Wegfall der Hausärzte und Gynäkologen bei den Zuweisungen Probleme bereiten könnte – „doch dass das so stark wird, hat man nicht vorhergesehen.“
Auch ein anderer Radiologe kritisiert, dass die Ärzte zu wenig eingebunden werden: „Wenn man aus dem Programm die hauptsächlichen Zuweiser wie Hausärzte und Gynäkologen ‚hinauskickt‘ – und die jüngeren und älteren Frauen auch, dann bekommt man ein Problem“, sagt der Arzt. Kritiker befürchten gar schon ein Ansteigen der Mammakarzinom-Mortalität……
Es ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, ich werde Euch regelmäßig über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
Eure Mona