Starke Frauen: Hannelore S.
Meine „Geschichte“ als metastasierte Patientin
Es war kurz vor meinem vierzigsten Geburtstag, als ich mehr oder weniger durch Zufall einen kleinen Knoten in meiner linken Brust ertastete. Meine Brust tastete ich ab, da ich an dieser Stelle bei Druck Schmerz empfand. Nach einigen Tagen mit Gedanken der Ungewissheit vereinbarte ich einen Termin zur Untersuchung bei meinem Gynäkologen.
Nach einer Ultraschalluntersuchung verwies mich mein Gynäkologe wegen des Verdachts auf einen Tumor dringend an einen Chirurgen, Herrn Professor Jakesz. Am gleichen Tag sprach ich in dessen Praxis vor und nach einer Magnetresonanztomographie stand fest, dass es sich bei dem ertasteten Knoten um eine suspekte Raumforderung handelte, die entfernt werden musste.
Herr Professor Jakesz führte am 6.9.2005 bei mir eine brusterhaltende Operation durch. Im Rahmen der Operation wurden auch die axillären Lymphknoten links entfernt, da auch der Wächterlymphknoten micrometastatsiert war. Die Wundheilung brauchte ihre Zeit und danach begann meine Therapie. Erst folgte eine Bestrahlungstherapie, im Anschluss eine Hormontherapie. Die Medikamente, die ich erhielt, waren Zoladex und Arimidex. Meine Therapie dauerte drei Jahre, dann wurde sie beendet und ich als geheilt betrachtet.
Es ging mir wirklich gut. Zweimal im Jahr absolvierte ich meine Kontrolluntersuchungen. An meine überstandende Erkrankung erinnerten zwei Narben und ein Lymphödem am linken Unterarm.
Bei einem Kontrolltermin im Oktober 2010 fiel der erhöhte Tumormarker CEA und CA 15-3 auf. Mein Hausarzt empfahl mir umgehend die Abklärung. Ich konnte eigentlich nicht glauben, dass ich krank sein sollte. Es ging mir gut. Natürlich musste der gestiegende Tumormarker abgeklärt weden.
Computertomographie, Knochenszintigraphie, PET (Positronen-Emissions-Tomographie) zeigten die Ursache: es waren Leber- und Knochenmetastasen vorhanden.
Aufgrund der starken Ausbreitung wurde eine palliative Chemotherapie vorgeschlagen.
Die Therapie erfolgte oral durch die Gabe von Navelbine und Xeloda. Dazu kamen noch eine Injektion XGEVA und ein Depotimplantat Zoladex alle 4 Wochen. Mir war damals nicht ganz klar, was der Begriff „palliativ“ bedeutete und ich glaubte immer an meine Heilung und an mein Leben.
Während der Therapie kam das Wachstum der Metastasen zum Stillstand, sie verkapselten sich.
Nach eineinhalb Jahren wurde die Therapie mit Navelbine abgesetzt, ein weiteres Jahr später wurde auch Xeloda abgesetzt. Die ursprünglichen Metastasen in der Leber waren nicht mehr als solche nachweisbar. Die verbleibende Therapie waren XGEVA, Zoladex und Nolvadex.
Die schulmedizinische oder konventionelle Therapie ergänze ich seit 2010 mit einer homöopatischen Therapie, mit Reiki, mit Klangtherapie und einigen Semestern Yoga.
Dazu kommt noch etwas: mein eigener Glaube an die Heilung und die Kraft, die ich daraus beziehe und auch meine Familie, die an mich glaubt und mir durch „graue“ Tage hilft.
Alle drei bis vier Monate nahm ich meine Kontrolltermine wahr. Auch im Jänner 2015. Eine Computertomographie, eine Mammographie und die Blutwerte, alles sah gut aus, so gut wie in den letzten Monaten auch.
Seit 2010 ging ich zusätzlich zu „meinem“ Chirurgen zur Kontrolle, zweimal im Jahr. Mein Chirurg war und ist für mich ein Mediziner, der über die Schulmedizin hinaus auch die ganzheitliche Heilung unterstützt. Im März 2015 ging ich mit den offenbar guten Befunden zu ihm. Er freute sich auch über die Ergebnisse, die ich mitbrachte und meinte, dass wir ein „zehnjähriges Jubiläum“ feiern könnten.
Bis zur Tastuntersuchung. Beim Tasten unter meinem linken Schlüsselbein wurde sein Blick starr und mir wurde bewusst, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte.
Er ertastete einen Knoten, ein Rezidiv. Am 23. März 2015 operierte er mich im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Entfernt wurden drei Lymphknoten, die bösartig verändert waren. Gott-sei-Dank wurden die Knoten so früh ertastet, dass eine Entfernung bis in den gesunden Bereich möglich war. Bei den danach folgenden Untersuchungen wurde festgestellt, dass keine weiteren Lymphknoten befallen waren und dass keine Metastasen in Leber und Knochen vorhanden waren.
Zur Therapie bin ich in der onkologischen Ambulanz im AKH Wien. Meine Therapie ist eine Immun-/Hormontherapie mit den Medikamenten Afinitor und Exemestan. Da ich mich noch nicht im natürlichen Wechsel befinde, bekomme ich auch weiter XGEVA und Zoladex.
Ich möchte hier auch anführen, dass ich nach jeder Erkrankung nach einigen Monaten in mein Berufsleben (Bankenbranche) zurückkehrte. Diese trägt für mich auch einen Teil zu meiner Heilung bei. Ich habe unter meinen Kunden mit vielen jahrelang Kontakt und auch sie geben mir Kraft.
Aufgrund der Fortschritte in den Möglichkeiten der Therapien hatte ich nie einen Haarausfall und normalerweise sahen mir Außenstehende nie meine Erkrankung an. Ich finde es einfach großartig festzustellen, was sich in den letzten 10 Jahren in der Krebsforschung und Behandlung getan hat und bin dafür sehr dankbar!