Krebspatienten – später oft arbeitslos?
Wer eine Krebserkrankung überstanden hat, ist danach auffallend häufig arbeitslos. Zu diesem Schluss kommt eine
Studie, die im Fachblatt „JAMA“ („Journal of the American Medical Association“) veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler um Angela de Boer vom „Academic Medical Center“ (AMC) der Universität Amsterdam hatten eine sogenannte Meta-Analyse durchgeführt:
Sie verglichen 36 Studien, die sich zumindest am Rande mit dem Zusammenhang von Krebs und Arbeitslosigkeit beschäftigt und an denen insgesamt fast 180 000 Probanden teilgenommen hatten. Die meisten der Studien stammten aus den USA und aus Europa.
Wie die Forscher berichten, waren 33,8 Prozent der Probanden, die eine Krebserkrankung hinter sich hatten, später arbeitslos – aber nur 15,2 Prozent der gesunden Vergleichspersonen. Besonders hoch war das Risiko, arbeitslos zu werden, für Überlebende von Brust-, Darm- und Gebärmutterkrebs.
De Boer und ihre Kollegen fanden außerdem ein dreimal höheres Risiko für ehemalige Krebspatienten, aufgrund von Arbeitsunfähigkeit arbeitslos zu werden. Möglicherweise, schreiben die Forscher, sei die höhere Wahrscheinlichkeit, durch Krebs arbeitsunfähig zu werden, ein Grund für die hohe Arbeitslosenzahl unter ehemaligen Krebskranken.
Diese Analyse stammt aus dem Jahre 2009. Doch ist zu bezweifeln, dass sich die Situation zum Positiven verändert hat.
Aus diesem Grund haben wir uns dieses Themas angenommen und führen eine Umfrage durch, die Brustkrebs-PatientInnen in Österreich dazu befragt.
Die Ergebnisse dieser Studie sollen aufzeigen, wie schwierig es oft für (ehemals) Betroffene ist, wieder im Beruf Fuß zu fassen und wie sich die Erkrankung auf das Arbeitsleben auswirkt.
Zur Umfrage: survey.toseco.at
Ein erstes Teilergebnis liegt bereits vor:
Vor der Erkrankung waren
50,82 % Vollzeit beschäftigt
35,25 % Teilzeit beschäftigt und
13,93 % nicht beschäftigt
Nach der Erkrankung waren
32,79 % Vollzeit beschäftigt
34,43 % Teilzeit beschäftigt und
32,79 % nicht beschäftigt
Wurden Sie bis zu 1 Jahr nach Ihrer Diagnose von Ihrem Arbeitgeber entlassen?
5,88 % Ja
94,12 % Nein
Altersverteilung
0.00% 0 Jahre bis 25 Jahre
17.21% 25 Jahre bis 45 Jahre
67.21% 45 Jahre bis 65 Jahre
15.57% über 65 Jahre (4)
Beeinträchtigende Nebenwirkungen
75.41 % …. Ja
24.59 % …. Nein
Welche Beeinträchtigenden Nebenwirkungen (Mehrfach Nennungen möglich)
80.43 % Müdigkeit
45,65 % Depresive Verstimung
61,96 % Wechselbeschwerden
48,91 % andere
Sind Sie erneut erkrankt bzw. haben Sie ein Rezidiv oder Metastasen?
15,58 % …. Ja
8
4.43 % …. Nein
Bitte nehmt auch an der Umfrage teil.