Origami
Origami ist nicht nur eine wunderschöne Kunst, sie wird auch sehr erfolgreich zu Therapiezwecken eingesetzt.
Neben dem Verbessern feinmotorischer Fähigkeiten, Erlernen akkuraten Arbeitens, Folgen von Anweisungen und Erkennen geometrischer Zusammenhänge, ist die Konzentration die zentrale Komponente, die mit Hilfe von Origami gefördert werden kann. Ein zweiter pädagogisch-therapeutischer Mehrwert bildet die Stärkung sozialer Kompetenz in den Bereichen Miteinander, Kommunikation, Fremdwahrnehmung und Selbstkontrolle. Da es nicht um Geschwindigkeit geht, sondern der kreativ-ästhetische Aspekt und natürlich der Spaß am Erschaffen im Mittelpunkt steht, gibt es untereinander auch keinen Wettbewerb, bzw. wird dieser dort schnell abgewöhnt. Von den Fertigkeiten her heterogene Kleingruppen eignen sich dabei besonders gut – hier sind durch die Möglichkeit gegenseitiger Motivation und Unterstützung für den individuellen Selbstwertaufbau am größten.
Geschichtlicher Hintergrund:
Bereits vor der Erfindung des Papiers (rund 100 v. Chr. in China) wurden Stoffe und andere Materialien gefaltet.
Im Jahr 610 wurde das Papier durch chinesische buddhistische Mönche nach Japan verbreitet, wo das Papierfalten in der Muromachi-Zeit (1333–1568) eine erste und in derEdo-Zeit (1603–1868) eine zweite Blüte erlebte. Da Papier zuerst recht teuer war, dürfte es erst einmal zeremoniellen Faltungen vorbehalten gewesen sein, wie zum Beispiel für Noshi in der Muromachi-Zeit.
Unabhängig davon entwickelte sich die europäische Papierfaltkunst, welche sich von Ägypten und Mesopotamien aus nach Spanien (16. Jahrhundert) und später Westeuropa ausbreitete. Lange Zeit kannte man im Origami nur eine kleine Anzahl traditioneller Modelle wie z. B. den Kranich (Japan) oder die Pajarita (Spanien). Erst der Japaner Akira Yoshizawa (1911–2005), der die traditionellen Vorlagen durchbrach und innovative neue Modelle schuf, brachte eine große Wende. Er entwickelte ein System aus einfachen systematischen Zeichnungen (Diagramme genannt), um Faltanleitungen zu erstellen, die weitergegeben und allgemein verstanden werden konnten. Dieses System ist die Basis für das Yoshizawa-Randlett-System, die heute übliche Notation für Faltanleitungen.
Innerhalb kurzer Zeit kam es zu einer Revolution des Origami, die Modelle mit einer Komplexität hervorgebracht hat, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Eine große Rolle spielten dabei die „Bug-Wars“ (1960er Jahre), ein freundschaftlicher Wettstreit zwischen mehreren Faltern (z. B.Robert J. Lang), der zum Ziel hatte, möglichst lebensechte Käfer und Insekten zu falten – mit allen nötigen Beinen, Fühlern usw. aus einem quadratischen Blatt Papier, ohne Schnitte und ohne Klebstoff.
Moderne Origamimodelle sind mitunter hoch komplex und benötigen oft mehrere Stunden, um gefaltet zu werden. Andererseits bevorzugen viele Falter auch heute noch einfache Strukturen und Formen. Manche Falter spezialisieren sich auch auf ganz bestimmte Modelle (z. B. Schachteln).
Nach einer japanischen Legende bekommt derjenige, der 1000 Origami-Kraniche faltet
, von den Göttern einen Wunsch erfüllt.
Seit dem Tode des Atombombenopfers Sadako Sasaki, die mit dem Falten von Origami-Kranichen vergeblich gegen ihre durch die Strahlung verursachte Leukämie-Erkrankung ankämpfte, sind Origami-Kraniche auch ein Symbol der internationalen Friedensbewegung und des Widerstandes gegen den Atomkrieg.
(Auszüge aus: https://de.wikipedia.org)
Wir freuen uns ganz besonders auf den Origami Workshop mit Noriko Bachinger, der anlässlich unseres 2. Österreichischen Brustkrebs-PatientInnen Kongresses (3. und 4. Oktober 2015) stattfinden wird.
ORIGAMI – Papierfalten für alle
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Tel: 0699 1100 2943