Den Brustkrebs besiegen
Vor 12 Jahren wurde der damals in Toronto höchst erfolgreich forschende Genetiker Josef Penninger nach Österreich zurückgeholt, um in Wien ein eigenes Forschungsinstitut aufzubauen.
Das IMBA (Institut für Molekulare Biotechnologie) spielt seitdem in der Top-Liga der internationalen Biomedizinforschung.
Eines der wichtigsten Forschungsfelder ist der Kampf gegen Brustkrebs.
Das Gefährlichste am Krebs sind meist die Metastasen, die dann entstehen, wenn sich Krebszellen vom ursprünglichen Tumor ablösen, mit dem Blut oder mit der Lymphe wandern und sich in anderen Körperteilen wieder ansiedeln und vermehren.
Josef Penninger und sein Team forschen danach, was einen Brustkrebs-Rückfall auslöst. Dabei interessiert besonders stark das Thema der Bildung von Metastasen bei Brustkrebs. Viele Frauen, die eigentlich als geheilt galten, haben nach zehn, zwanzig Jahren wieder einen Rückfall.
Ein Meilenstein ist dem Forscher-Team in diesem Zusammenhang gelungen:
Es konnte gezeigt werden, dass das Eiweiß RANKL, das der Hauptregulator für Osteoporose ist, mit einem stark erhöhten Brustkrebsrisiko in Verbindung steht, wenn synthetische Sexualhormone eingenommen werden, wie etwa bei einer Hormonersatztherapie.
Aufbauend auf diese Erkenntnis ist nun ein bereits am Markt erhältliches Medikament auch für Knochenmetastasen bei Brustkrebs zugelassen. Im Körper gibt es ein komplexes Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Steuerungsprozessen und Abläufen. Ziel ist es, das System dieser Krankheit zu verstehen. Leider ist es so, dass im internationalen Vergleich in Österreich viel zu wenig in Grundlagenforschung investiert wird. IMBA hat sich toll entwickelt. Obwohl IMBA erst seit einigen Jahren existiert, hat fast jeder Forscher eine ERC Förderung der EU und bereits drei Mal ist der Wittgenstein-Preis (der Top-Forschungspreis in Österreich) an einen IMBA-Forscher gegangen. So hat das Team bereits einen fixen Platz in der Welt der Wissenschaft und kann sozusagen in der „Champions League“ mitspielen.