Du und Deine Gefühle
Wie immer Du Dich auch gerade fühlst, eines ist wichtig zu wissen:
Du bist nicht allein und Du musst diesen Weg auch nicht allein gehen.
Das Wichtigste ist, mit Deiner neuen Situation zurecht zu kommen.
Es gibt verschiedene Angebote, und es gibt vor allem Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, Frauen in Ihrer Situation zu helfen. Diese Menschen wissen, wie aufwühlend eine solche Diagnose ist. Mit ihnen kannst Du ganz anders reden als mit Freunden oder Verwandten, die selbst voller Sorgen sind.
Vielleicht bist Du es auch nicht gewohnt, Deinen Gefühlen oder Ängsten nachzuspüren?
Auch wenn es Dir Überwindung kostet, es hilft Dir weiter.
Sei geduldig mit Dir – und achtsam.
Vertraue Deinen Instinkten, und sei vor allem ehrlich zu Dir selbst
Was ist es, was Du jetzt gerade brauchst?
Niemand kann ständig positiv denken. In Deiner Situation kann das erst recht niemand von Dir erwarten – am allerwenigsten Du selbst
Sei einfach Dein bester Freund !
Wer kann Dir helfen, mit Deiner neuen Situation zurechtzukommen?
Wen Du ansprechen kannst, wird davon abhängen, in welcher Region Du lebst und in welchem Krankenhaus Du in Behandlung bist.
Erkundige Dich bei Deinem behandelnden Arzt nach Anlaufstellen und sprich das Thema ruhig vorsorglich an.
Hilfreiche Anlaufstellen können sein:
• Psychoonkologen
• Breast Care Nurses (Brustschwestern – in jedem zertifizierten Brustzentrum muss zumindest eine sein)
• Palliativteam
• Sozialarbeiter
• Patienten-Organisationen (Europa Donna, Krebshilfe,…)
• Selbsthilfegruppen
Who is who – wer kann wobei helfen?
Psychoonkologen sind klinische Psychologen (vereinzelt auch Ärzte mit Zusatzausbildung Psychonokologie), die sich auf die emotionalen Aspekte einer Krebserkrankung spezialisiert haben. Sie helfen Dir dabei, den psychischen Herausforderungen der Erkrankung zu begegnen. dabei geht es nicht nur darum, wie Du selbst zurechtkommst, sondern auch um die Reaktionen aus Deinem Umfeld und von Dir nahestehenden Menschen.
Ein Palliativteam besteht aus Ärzten und medizinischem Fachpersonal aus unterschiedlichen Bereichen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Ein solches Team kann Dich während Deiner Krankheit begleiten und Deine Lebensqualität zu verbessern.
Die Angebote eines solchen Teams reichen von Schmerzmanagement über komplementäre Therapiemaßnahmen bis hin zur Familienberatung.
Sozialarbeiter können Dich und Deine Familie unterstützen. Neben praktischen Hilfen rund um Haushalt und Kinderbetreuung können Sozialarbeiter auch dabei helfen, dass Du mit Deiner Familie eine gute Gesprächsebene finden und über die Krankheit sprechen kannst.
Breast Care Nurses (Brustschwestern) sind Krankenschwestern mit einer Zusatzausbildung für die Betreuung von Brustkrebs-PatientInnen.
Sie stellen ein Bindeglied zwischen Ärzten, Krankenpflegern und Psychoonkologen dar, sind auch psychologisch geschult und ein guter Ansprechpartner für Ängste und Sorgen.
Patienten-Organisationen sind Ansprechstellen für sämtliche Fragen zur Therapie, dem Nebenwirkungsmanagement und zur Teilnahme an klinischen Studie. Die meisten haben sehr gute Webseiten, sind gut vernetzt und informieren durch Kongresse, Blogbeiträge, Bücher sowie Broschüren. (www.euroadonna.at)
Außerdem setzen sich Patienten-Organisationen für die Anliegen der Betroffenen ein und vertreten diese im politischen Entscheidungsprozess.
Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, Frauen zu treffen, die sich in der gleichen Situation befinden wie Du.
Hier triffst Du Frauen, die ähnliche Fragen haben, ähnliche Sorgen, Ängste und Hoffnungen. Wahrscheinlich wirst Du feststellen, dass Du in der Selbsthilfegruppe gleich verstanden wirst – und zwar in einer Art und Weise, wie es Freunde und Fa
milie oft nicht können.
Auf der Europa Donna Webseite findest Du sämtliche Selbsthilfegruppen in Deiner Nähe.