Auf Augenhöhe mit der Angst
In Zeiten wie diesen ist es nicht ungewöhnlich, dass Ängste in uns hochkommen. Mein Blogbeitrag soll dabei helfen, aufkommenden Angstgefühlen ins Gesicht zu sehen.
Angst ist ein Gefühl, das uns allen bekannt ist. Grundsätzlich dient es unserem Schutz und soll das eigene Überleben sichern, indem unsere Sinne geschärft werden und unser Körper aktiviert wird.
Hin und wieder allerdings verselbstständigt sich diese Schutzfunktion.
Was tun, wenn die Angst das Leben bestimmt?
Manchmal kommt es zu Angstreaktionen, die der tatsächlichen Situation nicht angemessen sind. Das bedeutet, man hat Angst, obwohl in der Realität keine oder wenig Gefahr droht.
Angststörungen haben in den letzten Jahren zugenommen.
Körperliche Symptome, wie Herzrasen oder Atemnot, sowie sozialer Rückzug, Vermeidung von Situationen und Orten können die Folgen sein.
Unangemessene Ängste werden in unterschiedliche Kategorien unterteilt:
Panik – Panikstörung – Panikattacken
Das wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind.
Generalisierte Angst – Generalisierte Angststörung
Die Angst ist generalisiert und anhaltend. Sie ist nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, sie ist vielmehr „frei flottierend“ und an nichts Bestimmtes gebunden.
Wesentliche Symptome sind ständige Nervosität, übermäßige Befürchtungen und Sorgen.
Phobie – Phobische Störungen
Unter Phobie versteht man spezifische Ängste vor bestimmten Lebewesen, Gegenständen oder Situationen.
Symptome bei übermäßiger Angst/Panik/Phobien
Allgemeine Symptome sind starkes Herzklopfen, Beschleunigung der Pulsfrequenz, Schwindelgefühl, Schweißausbrüche, Zittern, Mundtrockenheit, Hitzewallungen, Atembeschwerden, Atemnot, Engegefühl in der Brust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Kontrollverlust über die eignen Gedanken, Angst zu Sterben.
Nicht alle Symptome treten bei jeder/jedem Betroffenen auf und meistens werden die körperlichen Symptome als bedrohlicher empfunden als die Angst selbst.
Grundsätzlich empfiehlt sich beim Auftreten körperlicher Symptome die medizinische Abklärung beim Arzt des Vertrauens, um körperliche Beschwerden, die von einer Angststörung kommen, von organischen Erkrankungen unterscheiden zu können.
Ursachen und Behandlung von Angststörungen
Es ist belegt, dass es nicht die eine Ursache für eine Angststörung gibt. Meistens spielen soziale, körperliche und psychische Faktoren zusammen. Egal welche Faktoren bei der Entstehung vorherrschen, es kann für den Umgang mit den Ängsten enorm hilfreich sein, die grundlegenden Ursachen und deren Zusammenhänge mit den übermäßigen Sorgen und körperlichen Reaktionen zu verstehen.
Die gute Nachricht:
Angststörungen können psychotherapeutisch sehr gut behandelt werden. Wie bei allen Einschränkungen gilt: Je früher mit der Therapie gestartet wird, desto rascher kann ein Therapieerfolg oder die Verbesserung des Zustandsbildes erreicht und weiteres Leiden verhindert werden.
Mithilfe einer Psychotherapie werden biologische und lebensgeschichtliche Faktoren beleuchtet, sowie Lernerfahrungen und Überzeugungen zu Themen wie Kontrolle, Verantwortung, Perfektionismus hinterfragt und geklärt, sowie belastende Ereignisse und Stresserlebnisse wie Jobwechsel, Jobverlust, Krankheit, Trennung, Heirat, Geburt, Verlust einer wichtigen Person und vieles mehr besprochen und in Zusammenhang gebracht.
Durch eine Psychotherapie können Sie neue Handlungsspielräume in Ihr Leben integrieren und lernen, mit der Angst ein gutes Leben zu führen.
Was kann ich selbst bei Angst tun?
Es gilt, sich selbst zu beobachten und wahrzunehmen, wie belastend die Ängste sind. Wenn man die Angstzustände alleine, mithilfe von Verwandten oder FreundInnen nicht mehr bewältigen kann, ist es sinnvoll sich professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapie zu suchen, um die Zusammenhänge und Ursachen zu ergründen.
Hilfreich kann es auch sein, sich über das Thema Angst zu informieren.
Folgende Maßnahmen können im Alltag unterstützend sein:
- Sich nach außen orientieren (zB.: Dinge in der Umgebung abzählen)
- Die Sinne ansprechen (zB.: einen wohltuenden oder stärkeren Duft anriechen)
- von 100 rückwärts zählen
- Sport und Bewegung im Grünen
- Realitätsprüfung: Ist es gerade wirklich so schlimm, wie es sich anfühlt?
- Hände oder Nacken mit kaltem Wasser befeuchten
(Auszüge aus: https://www.vision-gesundheit.at/angst-panik-phobie)