Lebensqualität
Wie reden Sie eigentlich mit anderen bzw. mit sich selbst?
Jedes Wort, das wir denken oder aussprechen, wirkt sich auf unsere Wahrnehmung sowie auf unsere späteren Erfahrungen aus. Angenommen, Sie erleben akuten Zorn, weil ein Mitmensch die Unverfrorenheit besaß, etwas zu tun, was Sie unmöglich finden. Nun „sagen“ Sie etwas über diese Situation – entweder Sie sprechen darüber mit einem Freund oder aber Sie „reden“ mit sich selbst darüber. Übrigens bezeichnet der Araber diese Art von Denken als „mit seiner Seele sprechen“.
Diese Formulierung hilft uns, uns darüber klar zu sein, dass unsere Seele immer zuhört, egal, ob wir unsere Worte laut ausgesprochen haben oder ob sie nur in uns klingen (innerer Monolog).
Der Sprachforscher Benjamin Lee Whorf zeigte den engen Bezug zwischen Sprache und Denken und kam zu einem ähnlichen Schluss wie Ludwig Wittgenstein, der einer der bedeutendsten Philosophen war:
„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“.
Der Autor Anthony Robbins hat diese Zusammenhänge ebenfalls entdeckt und äußerst gut auf den Punkt gebracht:
Indem wir die Wörter, die wir wählen in eine andere Form übersetzen, verändern (transformieren) wir zwangsläufig auch unsere Gefühle. Was zunächst ein Wortspiel zu sein scheint, wird schon bald Ihr Empfinden steuern.
Das Russelsche Sprach-Spiel hilft dabei, unser Sprachgefühl zu trainieren
Sie beginnen mit einem Begriff, über den Sie reflektieren wollen, und sammeln Synonyme (Begriffe, die ungefähr dasselbe ausdrücken)
Geld (Finanzen, Moneten, Kohle, Euro,….)
Wenn Ihnen die Ideen ausgehen, schlagen Sie in einem Wörterbuch nach.
Wenn Ihre Liste fertig ist und Ihnen nichts mehr einfällt, folgt ein sehr spannender Schritt:
Wir bewerten (beurteilen) jedes Wort nach seinem emotionalen Wert für uns.
Wir fragen uns: Wie fühlt sich dieser Begriff für mich an?
Diese Einschätzung bringen wir zum Ausdruck, indem wir hinter jedem Begriff ein Plus- oder ein Minuszeichen setzen bzw. ihn durch einen Bindestrich als neutral ausweisen.
Wichtig zu wissen: Es gibt kein richtig oder falsch – es ist Ihr ganz persönliches Empfinden!
Wo kommt all dies Negative her?
Haben Sie sich jemals gefragt, wo all das Negative herkommt? Wie kommt es, dass wir trotz allem Großartigen, Guten und Schönen immer noch automatisch zum „guten“ alten Negativen neigen?
Nun, es kann eine Menge mit der Tatsache zu tun haben, dass in einem deutschen Wörterbuch durchschnittlichen Umfangs von ca. 115.000 Wörtern nur 4.208 als positiv, stark, kraftvoll und anregend bezeichnet werden können. Das sind gerade mal knapp 4 Prozent der zur Verfügung stehenden Wörter.
Mehr als 2mal so viele Wörter wirkend entkräftend, bedrückend, kritisch, herabsetzend und negativ.
Wenn also 8.837 negative Wörter 4208 positive gegenüberstehen, wen wundert es dann, wenn der natürliche Gesprächsfluss Gedanken und Ideen stark zum Negativen tendieren und uns das Negative weit schneller von der Zunge geht.
Positiv Denken
Ziel ist es, den negativen Trend des Denkens, der Sprache und des Handelns ins Positive umzukehren.
Bitte bedenken Sie, negative Gedanken sind Gift für den Geist.
James Allen schrieb in seinem Essay „Wie der Mensch denkt“:
Ein Mensch ist im Grunde das, was er denkt, und sein Charakter ist die Summe all seiner Gedanken
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ausprobieren und viel Erfolg beim Umwandeln negativer Gedanken und Formulierungen in Positive.
(Auszüge aus dem Buch: Positives Denken von A-Z; von Neil James, Peter Gerlach und Vera Birkenbihl)