Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom): Früherkennung, Leben, Heilungschancen
- Elisabeth Geist
- 5. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Dickdarmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart in Österreich.
Jährlich erkranken etwa 4.500 Menschen daran.
Männer sind mit rund 55 Prozent etwas häufiger betroffen als Frauen mit etwa 45 Prozent. Das Risiko steigt deutlich mit dem Alter, besonders ab dem 50. Lebensjahr.
Wie ist der Dickdarm aufgebaut?
Der menschliche Dickdarm hat eine Länge von circa 1,5 bis 1,8 Metern.
Er ist wie ein umgekehrtes "U" um die Dünndarmschlingen gelagert. Der Dünndarm mündet im rechten Unterbauch in den Anfangsteil des Dickdarms (Blinddarm), an dem der bekannte „Wurmfortsatz“ hängt.
Die letzten 15 bis 20 Zentimeter des Dickdarmes werden als Mastdarm (Rektum) bezeichnet.
Im Dick- und Mastdarm werden im Wesentlichen die unverdaulichen Anteile der Nahrung durch Wasserentzug eingedickt. Im Mastdarm wird zusätzlich der Kot für die Entleerung gesammelt.
In der Dickdarmschleimhaut können sich gutartige (Adenome, Polypen) sowie bösartige (Karzinome) Tumoren bilden.
Symptome
Typische Symptome sind Blut im Stuhl, eine anhaltende Veränderung des Stuhlgangs wie Durchfall oder Verstopfung, permanente Bauchschmerzen, Blähungen oder ein Völlegefühl, unerklärlicher Gewichtsverlust sowie eine starke Müdigkeit, oft bedingt durch eine unbemerkte Blutarmut.
Ursachen und Risikofaktoren
Das Risiko steigt mit dem Alter, besonders ab 50 Jahren.
Familiäre Vorbelastungen (genetische Faktoren), ungesunde Ernährung (ballaststoffarm, viel rotes Fleisch), Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und hoher Alkoholkonsum begünstigen die Entstehung. Ein Risiko bergen auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn.
Leben mit Dickdarmkrebs
Dieses bedeutet heute vielfach eine individuell angepasste Therapie, die chirurgische Eingriffe, Chemotherapie, Immuntherapie oder auch zielgerichtete Therapien umfassen kann. Viele PatientInnen erreichen durch moderne Behandlungsmethoden eine gute Lebensqualität, wobei regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und psychologische Unterstützung besonders wichtig sind.
Wer betroffen ist, sollte rasch eine spezialisierte medizinische Betreuung aufsuchen. Tumorboards in onkologischen Zentren helfen, die beste Therapieentscheidung zu treffen. Rehabilitation und Ernährungsberatung sind zentrale Elemente, um wieder in den Alltag zurückzufinden.
Vorbeugung
Die zwei wichtigsten und in Österreich empfohlenen Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs sind die Koloskopie (Darmspiegelung) und der Stuhltest FIT (Fäkal Immunologischer Test).
Während die Koloskopie routinemäßig ab dem 45. Lebensjahr (alle 10 Jahre) als Vorsorgeuntersuchung empfohlen und von der Krankenkasse übernommen wird, wird der FIT-Stuhltest (min. alle 2 Jahre) derzeit ausschließlich bei bestehenden Beschwerden oder einem konkreten Krankheitsverdacht erstattet. Eine rein vorsorgliche Durchführung des FIT-Tests ist bislang keine reguläre Kassenleistung.
Angesichts dessen gewinnt die Koloskopie als zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs an Bedeutung. Viele Menschen schrecken jedoch vor der Untersuchung zurück – vor allem aus Angst vor Schmerzen oder Unbehagen. Hier setzt die sogenannte sanfte Koloskopie an: Sie kombiniert modernste Technik mit einer Sedierung („Dämmerschlaf“), die den Eingriff für die PatientInnen nahezu schmerz- und stressfrei macht. Während der sanften Koloskopie wird die Patientin bzw. der Patient in einen leichten Schlaf versetzt, wodurch die Untersuchung kaum bewusst wahrgenommen wird. So wird die Vorsorge nicht nur medizinisch wirksam, sondern auch menschlich erträglicher gestaltet.
Vorsorgeuntersuchung: Folder Dickdarmkrebs 2025 (Sozialversicherung)
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen, körperliche Aktivität, Normalgewicht halten, Rauchstopp und ein moderater Alkoholkonsum tragen wesentlich dazu bei, das persönliche Erkrankungsrisiko zu senken.
Anlaufstellen in Österreich
Selbsthilfe Darmkrebs Österreich (https://selbsthilfe-darmkrebs.at)
Österreichische Krebshilfe (www.krebshilfe.net) mit ihren
Krebsberatungsstellen in allen Bundesländern
Onkologische Abteilungen an großen Krankenhäusern (AKH Wien, LKH Graz, Univ.-Klinik Innsbruck), sowie
Comprehensive Cancer Center (CCC) in Wien, die interdisziplinäre Betreuung auf höchstem Niveau bieten.
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