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Vorsorge Vorsorge ist ein wichtiger Aspekt der modernen Medizin geworden: zur Vermeidung der Osteoporose, zur Verbesserung des Blutdrucks und zur Stärkung der Muskulatur – um einige Beispiele zu nennen.
Die dramatischen Bilder der an Corona Erkrankten rücken ein anderes Organsystem in den Blickpunkt: das Immunsystem, das ebenfalls vor Altersschäden bewahrt werden soll.
Ein hoher Anteil der an den Intensivstationen behandelten PatientInnen war älter als 70 Jahre. Das Altern ist an sich keine Erkrankung, aber wenn es mit einer reduzierten Immunabwehr einhergeht, so steigt das Risiko für Infektionen. Deswegen ist es legitim, nach Mitteln und Wegen zu suchen, um auch in der zweiten Lebenshälfte ein gutes Immunsystem zu behalten, wobei Übergewicht, Zuckererkrankung und Hypertonie Risikofaktoren sind, die von Haus aus verbessert werden müssen, da sie die Immunsituation ungünstig beeinflussen.
Risikofaktor Corona Ein Risikofaktor für die Corona-Infektion ist das männliche Geschlecht. Frauen erkranken seltener als Männer, auch die Todesrate ist bei Frauen kleiner.
Wahrscheinlich liegt der Grund in jenem Angiotensinconverting Enzym II , das vor hohem Blutdruck schützt, wo aber das Virus andockt, über diese Pforte den Körper betritt und das Schutzmolekül zerstört.
Österreichische Forscher versuchen, dieses Molekül so zu vermehren, dass einerseits das Eindringen des Virus gehemmt und andererseits seine Zerstörung verhindert wird. Im weiblichen Körper geschieht dies aber auch durch das Östrogen des Eierstockes. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Frauen einen anderen Krankheitsverlauf haben.
Vitamin D
Wissenschaftler der Universität Kopenhagen haben herausgefunden, dass Vitamin D das Immunsystem stärkt. Fehlt es im Körper, so können sie die Killerzellen des Immunsystems – die T-Zellen – nicht ausreichend für die Abwehr gegen die Eindringlinge stärken.
Werden sie nämlich eines Krankheitserregers ansichtig, so fahren sie eine Art Antenne aus, einen Rezeptor, mit dem es nach dem Vitamin D suchen, um mit seiner Hilfe Bakterien und Viren zu entfernen.
Das Vitamin D muss allerdings ausreichend im Körper vorhanden sein. Der Wirkstoffspiegel im Blut soll bei 40 ng/ml liegen. Oft kommt das zugeführte Vitamin D im Körper nicht an, vor allem wenn es nicht zusätzlich mit Öl oder Fett eingenommen wurde; deswegen ist es sinnvoll, sich gelegentlich um den Blutspiegel zu kümmern.
Zink Zink ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das der nachlassenden Immunkraft entgegenarbeiten kann, denn es vermehrt einerseits die Immunzellen, andererseits verbessert es auch ihre Abwehrkraft. Darüber hinaus ist Zink in der Lage , die Rezeptoren – die Andockstellen von Rhinoviren – den Hauptverantwortlichen eines grippalen Infekts – zu blockieren und so das Anhaften der Viren an Schleimhautzellen in z. B. Mund und Nase zu verhindern. Dabei wird es vom Vitamin A unterstützt, das ebenfalls Haut und Schleimhaut gegen das Eindringen von Krankheitserregern stärkt.
Haben sich Rhinoviren bereits im Körper ausgebreitet, hilft Zink die Vermehrung einzudämmen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Metanalysen bestätigten diesen immunenhancing – den immunstärkenden Effekt; die empfohlene Dosis in Zeiten der Ansteckung liegt bei 75 mg
Selen Jede Infektion geht mit einem biologischen Gewitter von freien Radikalen einher.
Einerseits hemmt das die Ausbreitung von Krankheitserregern – verläuft sie allerdings überschießend – so kann es kontraproduktiv sein und das Immunsystem schwächen. Bei diesem Balanceakt spielt Selen eine große Rolle: Fehlt es, treten bei Infekten stärkere Entzündungsprozesse auf , die Viruserkrankungen verlaufen schlimmer als bei guter Selenversorgung .Selen stärkt aber auch direkt das Immunsystem gegen Grippeviren. In einer randomisierten kontrollierten Studie aus Frankreich konnte gezeigt werden, dass bei zuvor niedrigem Selenspiegel die tägliche Gabe von 100 µg Selen über ein Jahr hinweg zu einer deutlich besseren Immunantwort nach einer Grippeimpfung führte. Selbst bei HIV Infizierten – so zeigten Studien – konnte das Immunsystem durch Selen gestärkt werden. Bei Selenmangel neigen Grippeviren (Influenza A) eher zu Mutationen als bei gesundem Selenspiegel. Mutationen sind deshalb problematisch, weil sie dem Virus Überlebensvorteile bieten und er auf diese Weise immer wieder versuchen kann, das Immunsystem auszutricksen. Natürliche Selenlieferanten sind: Eidotter, Vollkornweizengetreide, Sesamsamen, Erdnüsse, und Fisch. Ähnlich wie beim Vitamin D und A kann es auch beim Selen zu einer Überdosierung kommen – deshalb ist diesbezüglich eine ärztliche Konsultation sinnvoll.
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