Was ist ChatGPT?
Der Bot kann verschiedene Aufgaben übernehmen, wie Fragen beantworten, Gedichte schreiben, Tweets verfassen, Codezeilen ausgeben, Datensets analysieren sowie Bücher und andere Texte zusammenfassen. Dabei verfügt ChatGPT über eine hohe Sprachgewandtheit und Kreativität und kann zudem auf Folgefragen eingehen. Es kann Texte vereinfachen, die in Fachsprache geschrieben sind. Es kann Geschichten mit der Stimme eines Prominenten wiedergeben sowie die Behebung von Programmierfehlern übernehmen.
Wer oder was ist OpenAI? ChatGPT ist ein „Baby“ von OpenAI – eine Organisation, die sich der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) widmet.
Sie wurde 2015 von Elon Musk, Sam Altman und anderen gegründet.
OpenAI hat 2021 bereits durch Dall-E die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen – ein Programm, das fotorealistische Bilder auf der Basis von Texteingaben erstellen kann.
Musk soll seit Februar 2018 wegen angeblicher Interessenkonflikte jedoch nicht mehr dabei sein, da Tesla ebenfalls an KI forscht.
OpenAI wurde ursprünglich als gemeinnütziges Forschungsinstitut gegründet, erfuhr aber im Jahr 2019 eine Umstrukturierung und ist nun Teil eines Mutterkonzerns, der einem „Capped Profit“-Modell folgt. Das bedeutet, dass die Organisation einerseits Teile seiner Forschungsarbeit auf Open-Source-Basis kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Anderseits aber auch in einem gewissen Rahmen Profite mit der Technologie erwirtschaften darf.
Die Organisation ist durch Spendengelder in Höhe von insgesamt 1 Milliarde US-Dollar finanziert. Geldgeber sind Elon Musk, PayPal Co-Gründer Peter Thiel, Infosys und Amazon Web Services.
Wie funktioniert ChatGPT? ChatGPT ist ein Chatbot, welcher die Technologie von GPT-3.5, einer verbesserten Version von GPT-3 (Generative Pretrained Transformer 3), nutzt. Es nutzt große Mengen von Textdaten, um neue Texte zu generieren. Es versucht, Muster in den Textdaten zu erkennen und die Antwort zu erraten, die am wahrscheinlichsten auf die Nutzereingabe passt. Es nimmt alle jemals geschriebenen Wikipedia-Artikel, jedes existierende Buch, Millionen von akademischen Zeitschriften, alle unsere Online-Rezensionen und das gesamte Internet auf. Dabei ist die Rechengröße der zugrunde liegenden Sprachmodelle so atemberaubend groß, dass OpenAI allein für den Betrieb der hierfür notwendigen Infrastruktur in den letzten Jahren zig Millionen Dollar ausgegeben hat. OpenAI verbessert das Sprachmodell von ChatGPT durch „Reinforcement Learning from Human Feedback“. Das heißt, Menschen beantworten zunächst Eingaben, um das Modell zu verbessern. ChatGPT beantwortet dann selbst Eingaben und erstellt mehrere Ausgaben. Ein Mensch bewertet diese Ausgaben und gibt eine Rangfolge von der besten bis zur schlechtesten Ausgabe an. ChatGPT berücksichtigt auch dieses Feedback und versucht, die Ausgabe mit einem Algorithmus zu optimieren. Das bedeutet, dass für schlechte Ausgaben das Modell bestraft und für gute belohnt wird.
Das Sprachmodell von ChatGPT wird also mit Hilfe von menschlichem Feedback verbessert.
OpenAI wird bald GPT-4 herausbringen, das mit voraussichtlich 100 Billionen Parametern noch größer sein wird.
Wie könnte ChatGPT das Gesundheitswesen verbessern?
Eine spannende Frage ist natürlich, wie dieser unglaubliche KI-Chatbot namens ChatGPT, der uns vorgaukelt, ein Mensch zu sein, die Gesundheitsbranche verändern könnte.
7 potentielle Möglichkeiten
Abruf von medizinischen Informationen: Über ChatGPT könnten ÄrztInnen, Pflegekräfte und auch PatientInnen medizinische Informationen wie zum Beispiel Diagnosen oder Behandlungsempfehlungen erhalten. So müssten ÄrztInnen nicht mehr außerhalb der regulären Termine auf PatientInnen-Anfragen auf PatientInnen-Portalen antworten, da hier ChatGPT zum Einsatz kommen könnte.
Training (E-Learning): ChatGPT könnte eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von SchülerInnen und Auszubildenden in der Pflege übernehmen – insbesondere auch von solchen mit Migrationshintergrund. ChatGPT könnte Ihnen ad hoc und sogar direkt bei der Arbeit aufkommende Fragen beantworten – in beliebiger Sprache.
Schreiben und Korrigieren von Texten: ChatGPT kann heute schon beim Schreiben von Texten behilflich sein – zum Beispiel von Standardvorgehensweisen (SOP’s). Ganz nebenbei kann ChatGPT dabei auch mögliche grammatikalische Defizite ausgleichen.
Besseres Verstehen durch die Vereinfachung von Fachtexten: PatientInnen können ChatGPT mit einem für sie unverständlichen Arztbrief füttern und die KI bitten, den Inhalt in eine für sie oder Kinder verständliche Sprache zu „übersetzen“.
Bessere Chatbots - Informationssammlung und Informationsstrukturierung: ChatGPT könnte die Qualität von Chatbots verbessern. Intelligente Chatbots könnten beispielsweise bereits während einer PatientInnen-Anfrage durch die Integration von ChatGPT alle gesundheitsrelevanten Informationen von dieser Person sammeln und sie strukturiert und nahtlos in einer PatientInnen-Akte zusammenführen. Das würde Verwaltungsangestellten mehr Zeit verschaffen und das KundenInnen-Erlebnis (Experience) verbessern.
Kurze Zusammenfassungen: Die Technologie, die ChatGPT antreibt, könnte auch Gesundheitsdaten kurz zusammenfassen. ÄrztInnen oder Pflegekräfte könnten sich dann, wenn sie mit unbekannten PatientInnen konfrontiert werden, in wenigen Sekunden die gesamte Krankengeschichte kurz zusammenfassen lassen und würden so Diagnosen, Allergien oder Ergebnisse von Arztbesuchen schneller erfassen und verstehen. Das würde eine enorme Zeitersparnis mit sich bringen und in Notfällen unter Umständen sogar Leben retten. Auch Bücher oder schwer verständliche Studien kann man sich so kurz zusammenfassen lassen.
Analyse von Datensets: ChatGPT kann helfen Datensets zu analysieren – zum Beispiel Daten zu Trinkmengen, Ausscheidungsmengen, Gewichtsverlauf oder Vitalwerten wie Blutdruck, Blutzucker, Temperatur, Puls, Atemfrequenz und BMI. Wie das ChatGPT macht, können Sie dem nachfolgenden Video entnehmen: https://luciapp.de; https://medinfoweb.de/detail.html/wie-chatgpt-das-gesundheitswesen-grundlegend-veraendern-koennte
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