Wozu Laboruntersuchungen?
Manchmal werden Körperflüssigkeiten und-gewebe untersucht, weil es schon eine ganze Weile zwickt und zwackt und der Arzte Klarheit darüber haben will, ob und wie die geschilderten Symptome mit den Ergebnissen aus dem Labor übereinstimmen.
Ein anderes Mal tut vielleicht gar nichts weh, und trotzdem stellt sich im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung oder eines Routinechecks heraus, dass irgendeiner der Körpersäfte und Werte dem Lot ist.
In beiden Fällen sind die Ergebnisse aus dem Labor ein wichtiger Puzzlestein in der detektivischen Suche nach einer möglichen Havarie im Körper.
Der Arzt ersieht aus einer Vielzahl an Messwerten, ob Ihr Immunsystem vielleicht gerade Eindringliche abzuwehren versucht, ob Ihr Körper gegen eine Entzündung kämpft u.s.w.
Die Laborwerte helfen also dabei, Krankheiten zu entdecken oder einen Krankheitsverdacht zu erhärten. Laborwerte vor einer Operation sollen mögliche Risikofaktoren, wie z.B. eine mangelnde Blutgerinnung ausschließen.
Was Laborwerte aussagen
Laborwerte teilen sich in die Kategorien „normal“, „pathologisch“(krankhaft verändert) und „unbestimmt“(nicht beurteilbar).
Um herauszufinden, welcher Wert als „normal“ bzw. „repräsentativ“ für einen gesunden Organismus gilt, werden bei gesunden Menschen die Werte erhoben und daraus wird ein Durchschnitt errechnet.
Da es nicht DEN allgemein gültigen Normalwert gibt, werden bei den meisten Laborwerten obere und untere Grenzen angegeben.
Der Schwankungsbereich wird als Normal- oder Referenzbereich bezeichnet.
Was kann Laborwerte beeinflussen?
Falsch-negative oder falsch-positive Werte können einerseits darauf beruhen, dass unser Körper (vorübergehend) ein falsches Signal ausgesandt hat.
Vielleicht war man zum Zeitpunkt der Untersuchung oder Blutabnahme nervös, unausgeschlafen oder überarbeitet.
Die ermittelten Werte können aber auch auf einer fehlerhaften Untersuchung beruhen.
Faktoren, welche die Ergebnissen einer Probeentnahme beeinflussen können:
- Das Geschlecht – Männer und Frauen haben oft unterschiedliche Werte
- Das Alter – für Kinder gelten bis zum Ende der Wachstumsphase meist andere Referenzwerte, ebenso für ältere Menschen
- Die Tageszeit – morgens, nüchtern oder später am Abend
- Die Ernährung – der Abstand zwischen den Mahlzeiten sowie Menge und Zusammensetzung der Nahrungsmittel
- Medikamente – auch Vitaminpillen oder Tabletten auf rein pflanzlicher Basis
- Alkohol und andere Drogen – durch Alkoholgenuss können z.B. Blutzucker,-Harnsäure und Triglyzeride verändert sein
- Körperliche Belastungen – z.B. auch in Form von Sport; dadurch kann der Blutzuckerspiegel abfallen oder die Zahl der roten Blutkörperchen in der Blutprobe sich verändern.
Was bedeutet ein zu hoher/niedriger Wert?
Weichen ein oder mehrere Werte von der Norm ab, ist das nicht in jedem Fall besorgniserregend.
Je nach den Lebensumständen, den Beschwerden und weiteren Befunden des Patienten wird der überweisende Arzt beurteilen, ob Abweichungen in diesem Fall auf krankhafte Veränderungen hindeuten.
Um Messfehler zu reduzieren oder einen Befund zu bestätigen, kann es sinnvoll sein, „Labor“-oder Körperwerte noch einmal bestimmen zu lassen („Doppelbestimmung“).
(Auszüge aus: Befunde verstehen; www.konsument.at)
Bildquelle: Gesunheit.gv.at