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Hospiz- und Palliativ-Versorgung

Aktualisiert: 19. Aug.



Sterben ist ein natürlicher Prozess des Lebens. Palliativversorgung richtet sich an unheilbar kranke Menschen in komplexen medizinischen, pflegerischen bzw. psychosozialen Situationen. Sie hat zum Ziel, die Lebensqualität bis zuletzt möglichst gut zu erhalten. Dabei werden körperliche, psychische, soziale und spirituelle Aspekte berücksichtigt. Auch Angehörige und „Zugehörige“ werden in die Behandlung und Betreuung mit einbezogen und bei Bedarf über den Tod der PatientInnen hinaus begleitet. Eine palliative Behandlung beschränkt sich nicht nur auf die Sterbephase. Sie sollte umgehend eingeleitet werden, wenn eine schwere, unheilbare Krankheit diagnostiziert wird. Ziel ist es, das Auftreten von Schmerzen und anderen leidvollen Beschwerden so lange wie möglich zu verhindern und Symptome so schnell und wirksam wie möglich zu behandeln. Welche Erkrankungen werden häufig palliativmedizinisch behandelt? Eine palliativmedizinische Therapie kann bei Krankheiten angeboten werden

  • die so weit fortgeschritten sind, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist

  • bei generell unheilbaren Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium

  • Krebserkrankungen

  • Herzinsuffizienz

  • chronische Lungenerkrankungen

  • chronische Nierenerkrankungen

  • neurologische Erkrankungen wie Demenz, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose


In der Palliativmedizin werden häufig folgende Beschwerden bzw. Erkrankungen behandelt


  • Schmerzen

  • Angststörungen

  • Verwirrtheit und Delir

  • Depression und Niedergeschlagenheit

  • Schlaflosigkeit

  • Fatigue (anhaltende Müdigkeit)

  • Husten, Atemnot

  • Mundtrockenheit

  • Ãœbelkeit und Erbrechen

  • Verstopfung oder Durchfall

  • Appetitlosigkeit und Untergewicht

Wie werden unheilbar kranke Menschen betreut und begleitet? Alle unheilbar kranke Menschen und ihre Angehörigen brauchen eine gute Begleitung und Betreuung, sobald eine lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wird oder eine bestehende weit fortschreitet. Daher sollte in möglichst allen Bereichen der Grundversorgung (Hausarztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern) das Basis-Wissen der Hospiz- und Palliativversorgung beherrscht und angewendet werden. In der Hospiz- und Palliativversorgung wird Unterstützung angeboten durch

  • Vorbeugung und Linderung körperlicher und psychischer Beschwerden

  • bei der Versorgung der PatientInnen und ihren nahestehenden Menschen

  • zur Unterstützung und Entlastung der Angehörigen und Zugehörigen bei spiritueller Krise oder Sinnkrise

Hospiz- und Palliativfachkräfte sind für die Behandlung von Menschen mit schweren, unheilbaren Erkrankungen speziell ausgebildet und nehmen regelmäßig an Supervisionen teil. Wo kann eine Hospiz- und Palliativversorgung erfolgen? Die Betreuung von Menschen mit schweren, unheilbaren Erkrankungen kann je nach Befinden der Erkrankten sowie der Versorgungsmöglichkeiten durch Angehörige an verschiedenen Orten durchgeführt werden.

  • Die Versorgung zu Hause: Die meisten Menschen wünschen, ihren letzten Lebensabschnitt zu Hause zu verbringen. Um diesen Wunsch erfüllen zu können, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen An- und Zugehörigen, ÄrztInnen, Pflegepersonen und weiteren Berufsgruppen notwendig. Unterstützung können dabei in besonders komplexen Situationen mobile Palliativteams und Hospizteams anbieten.

  • Die Versorgung in Alten- und Pflegeheimen: Mobile Palliativteams und Hospizteams können die Versorgung von Menschen mit schweren, unheilbaren Erkrankungen auch in Alten- und Pflegeheimen unterstützen. Einige Alten- und Pflegeheime haben sich des Themas Hospizkultur besonders angenommen. Diese Einrichtungen tragen zu einer Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in der Grundversorgung bei, können stationäre Hospize jedoch nicht ersetzen. Weitere Informationen finden Sie unter Beratung & Hilfe.

  • Die Versorgung auf der Palliativstation: Palliativstationen sind Abteilungen in Krankenhäusern, die auf die Betreuung von Menschen mit schweren, unheilbaren Erkrankungen (PalliativpatientInnen) spezialisiert sind. Sie sind für besonders komplexe medizinische, pflegerische bzw. psychosoziale Situationen vorgesehen, in denen eine Betreuung durch andere Einrichtungen oder Dienste nicht möglich ist. Die Versorgung auf einer Palliativstation hat zum Ziel, den Zustand der Patientin bzw. des Patienten zu stabilisieren, um eine Entlassung nach Hause oder in eine Pflegeeinrichtung zu ermöglichen.

  • Die Versorgung in einem stationären Hospiz: In einem stationären Hospiz werden Menschen mit unheilbaren Erkrankungen in der letzten Phase ihres Lebens betreut, die Pflege und Betreuung rund um die Uhr benötigen. Eine Aufnahme in ein Hospiz kann erfolgen, wenn eine Versorgung zu Hause nicht bzw. nur eingeschränkt möglich ist. Dabei muss der Zustand der PatientInnen jedoch so stabil sein, dass eine Versorgung in einem Krankenhaus (z.B. auf einer Palliativstation) nicht notwendig ist. PatientInnen werden im stationären Hospiz meist eher im späteren Krankheitsverlauf aufgenommen. Ein Hospiz bietet die Möglichkeit einer Begleitung bis zum Tod.

  • Die Versorgung in einem Tageshospiz: Wenn nur eine Unterstützung während des Tages notwendig bzw. von den Betroffenen erwünscht ist, kann in einigen Städten Österreichs tageweise die Betreuung in einem Tageshospiz erfolgen. Dadurch haben PatientInnen auch die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, und zu Hause werden Betreuungspersonen entlastet.

  • Mobile Palliativteams: Mobile Palliativteams unterstützen die Versorgung zu Hause und im Pflegeheim. Sie bringen je nach Bedarf ihre speziellen Kenntnisse und Leistungen ein, ersetzen jedoch Hauskrankenpflege oder Pflege durch Angehörige nicht. Mobile Palliativteams können zudem helfen, die Betreuung zu organisieren.

  • Hospizteams: Ein Hospizteam setzt sich aus einer koordinierenden Fachkraft und speziell ausgebildeten ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zusammen. Sie besuchen Schwerkranke und ihre Angehörigen zu Hause, im stationären Hospiz, auf der Palliativstation sowie im Krankenhaus und Pflegeheim. Hospiz-BegleiterInnen schenken schwer kranken Menschen und ihren Angehörigen Zeit, Aufmerksamkeit, Zuwendung und Wärme und bringen ein Stück Alltag und Normalität mit.

Weitere interessante Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung finden Sie auch auf der Homepage der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG). Auszüge aus: Hospiz- und Palliativversorgung – Einrichtungen in Österreich | Gesundheitsportal

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