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CAR-T-Zelltherapie bei Lymphomen

Aktualisiert: 1. Aug.



Österreich ist bei CAR-T-Zelltherapie im Spitzenfeld - im Speziellen bei Lymphomen.


CAR-T-Zelltherapie Die Therapie mit sogenannten chimären T-Zellen (CAR-T-Zellen) ist seit wenigen Jahren zunehmend in der Hämatologie etabliert, vor allem bei sonst nicht mehr erfolgreich behandelbaren Leukämien oder Myelomen. Die Therapie ist aber aufwendig.

Für sie werden dem PatientInnen zunächst körpereigene Abwehrzellen (T-Zellen) entnommen und außerhalb des Körpers so verändert, dass sie effektiver gegen die bösartigen Blutzellen vorgehen können. Dazu statten WissenschafterInnen die T-Zellen im Labor mit dem Gen für ein besonderes Rezeptorprotein aus. Dieser „chimäre“ Antigenrezeptor (CAR) erkennt als Zielstruktur ein Proteinmolekül, das die potenziell bösartigen Zellen charakterisiert. Die CAR-T-Zellen werden anschließend vermehrt und den PatientInnen wieder übertragen - wo sie dann bösartig veränderte Blutzellen bekämpfen. Die ersten Ergebnisse klinischer Studien hatten extrem hohe Ansprech- und Heilungsraten bei PatientInnen gezeigt, die sonst kaum mehr Behandlungschancen hatten.

CAR-T-Netzwerk Wegen des hohen Aufwandes für diese Therapien gründeten die österreichischen Spezialisten 2019 das österreichische CAR-T-Netzwerk mit sechs Zentren (AKH Wien, St. Anna Kinderspital, Medizinische Universitätsklinik Graz, Elisabethinen Linz, Medizinische Universitätsklinik Salzburg, Universitätsklinik Innsbruck).

Damit sollte die Auswahl der passenden PatientInnen – vor allem Menschen mit Rückfällen oder sonst nicht ausreichend behandelbaren großzelligen B-Zell-Lymphomen – reguliert werden. Zusätzlich soll ein Register einen Überblick über die Ergebnisse geben. Ursprünglich lagen die Kosten der Therapie pro PatientIn bei rund 300.000 Euro.

Bei knapp 64,7 % besteht ein komplettes Verschwinden der Krankheitszeichen Bei der Frühjahrstagung der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (ÖGHO) wurden Ende März/Anfang April in Innsbruck die neuesten Auswertungen des Registers von dem Tiroler Hämatologen Jakob Rudzki (Universitätsklinik für Innere Medizin V/Innsbruck) präsentiert, berichtete der österreichische Medizinfachverlag MedMedia.

Demnach könnten die „Real-World-Daten“ der österreichischen Zentren auch im internationalen Vergleich mit jenen des repräsentativsten europäischen CAR-T-Zelltherapie-Registers (DESCAR-T-Register; Frankreich) mithalten. So wurde mit dem offenbar wirkungsvollsten CAR-T-Zellverfahren (Axicabtagene-ciloleucel) bei knapp 64,7 % der Behandelten ein komplettes Verschwinden der Krankheitszeichen der Lymphomerkrankung erzielt, bei weiteren 5,9 % ein teilweises Ansprechen.

In dem französischen Register lag die Rate der kompletten Remissionen bei 60,3 % (teilweise: 20,1 %), in dem Register des US-Konsortiums zu diesen Therapien bei 64 bzw. 18 %. Die Erfolgsraten mit anderen zugelassenen CAR-T-Zelltherapien dürften demnach etwas geringer sein.

Bei bis zu der Auswertung der Daten in Österreich 65 behandelten PatientInnen zeigt sich damit, dass die Qualität der Therapie in Österreich jener in viel größeren Staaten mit viel mehr PatientInnen entspricht.

Im französischen Register sind beispielsweise schon Daten von mehreren hundert Behandelten enthalten. Dementsprechend groß ist die Erfahrung.

Ansprech- und Heilungsraten Während die ersten Ergebnisse aus klinischen Studien extrem hohe Ansprech- und Heilungsraten bei PatientInnen mit den für eine CAR-T-Zelltherapie infrage kommenden Blutkrebsformen ergeben hatten, zeigen sich in der klinischen Praxis nunmehr auch Limitationen.

Nach sechs Monaten leben bei einem zuvor zumindest erzielten Stillstand der Erkrankung gemäß den österreichischen Daten etwas mehr als 70 % der Behandelten. Die Gesamtüberlebensrate beträgt nach einem halben Jahr 85, nach einem Jahr etwa 75 %.

Laut Ende des vergangenen Jahres von den österreichischen SpezialistInnen beim US-HämatologInnen-Kongress (ASH) präsentierten Daten hielt bei den PatientInnen ein durch die CAR-T-Zelltherapie erzielter Stillstand der Erkrankung im Mittel 21,9 Monate an, die mittlere Überlebensdauer betrug 32,8 Monate. Quelle: Österreich bei CAR-T-Zelltherapie im Spitzenfeld | medinlive - medizinische information live

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