top of page

Mikroangiopathie und Arteriosklerose




Mikroangiopathie und Arteriosklerose sind Gefäßerkrankungen, die unterschiedliche Arten von Blutgefäßen betreffen und verschiedene pathologische Mechanismen haben.

Sie stehen jedoch häufig in einem engen Zusammenhang und haben ähnliche Risikofaktoren.


Hier ist eine genauere Differenzierung:


Mikroangiopathie


Definition: Mikroangiopathie betrifft die kleinen Blutgefäße (Arteriolen, Kapillaren und Venolen) des Körpers, insbesondere im Gehirn, in den Nieren und in der Netzhaut des Auges.


Pathologie: Die Wände der kleinen Blutgefäße verdicken sich oder verändern sich auf andere Weise, was den Blutfluss behindert und zu Sauerstoffmangel im betroffenen Gewebe führt. Diese Veränderung führt oft zu lokalen Gewebeschäden oder Funktionsstörungen.


Ursachen

  • Bluthochdruck (Hypertonie): Langfristig erhöhter Blutdruck kann die Wände der kleinen Gefäße schädigen.

  • Diabetes: Chronisch erhöhte Blutzuckerspiegel führen zu einer Schädigung der kleinen Blutgefäße, insbesondere in den Nieren, Augen und im Nervensystem (diabetische Mikroangiopathie).

  • Zerebrale Amyloidangiopathie: Ablagerung von Amyloid-Proteinen in den Wänden kleiner Gefäße, insbesondere im Gehirn.


Folgen

In Bezug auf das Gehirn können Mikroangiopathien zu weißen Läsionen in der weißen Substanz („White Matter Hyperintensities“) führen, was das Risiko für Schlaganfälle, Demenz oder andere kognitive Störungen erhöht.


Arteriosklerose


Definition: Arteriosklerose ist eine Erkrankung der großen und mittleren Arterien, bei der die Arterienwände durch die Ansammlung von Plaques aus Fett, Cholesterin, Kalzium und anderen Substanzen verdickt und verhärtet werden.


Pathologie: Diese Plaques verengen die Arterien, was den Blutfluss einschränkt. Wenn sich die Plaques weiter entwickeln oder reißen, können sie Blutgerinnsel auslösen, die zu schweren Komplikationen führen.


Ursachen

  • Bluthochdruck: Kann die Arterienwände schädigen und die Ansammlung von Plaques fördern.

  • Erhöhter Cholesterinspiegel: LDL-Cholesterin kann sich in den Arterienwänden ablagern.

  • Rauchen: Beschleunigt die Gefäßschädigung.

  • Diabetes: Erhöht das Risiko, da es zu einer schnelleren Arterienverkalkung führt.


Folgen

Arteriosklerose kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und periphere arterielle Verschlusskrankheit verursachen, da sie den Blutfluss in großen Gefäßen einschränkt.


Gemeinsamkeiten zwischen Mikroangiopathie und Arteriosklerose


  1. Risikofaktoren: Beide Erkrankungen teilen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und hohe Cholesterinwerte.

  2. Gefäßveränderungen: Beide Erkrankungen betreffen die Blutgefäße, aber Mikroangiopathie betrifft die kleinen Gefäße, während Arteriosklerose die größeren betrifft.

  3. Folgen für das Gehirn: Mikroangiopathische Veränderungen im Gehirn können zu ähnlichen Symptomen wie bei großen Schlaganfällen durch Arteriosklerose führen, z.B. Demenz, ischämische Ereignisse oder motorische Beeinträchtigungen.

  4. Systemische Natur: Beide Erkrankungen können Teil einer systemischen Gefäßerkrankung sein, bei der sowohl große als auch kleine Gefäße betroffen sind.


Unterschiede zwischen Mikroangiopathie und Arteriosklerose

Merkmal

Mikroangiopathie

Arteriosklerose

Betroffene Gefäße

Kleine Blutgefäße (Kapillaren, Arteriolen, Venolen)

Große und mittlere Arterien

Pathologie

Verdickung und Verhärtung der Wände kleiner Blutgefäße

Bildung von Plaques in den Arterienwänden

Häufigste Ursachen

Bluthochdruck, Diabetes, Amyloidablagerungen

Hoher Blutdruck, erhöhter Cholesterinspiegel, Rauchen

Folgen

Weiße Substanzläsionen, Nierenschäden, Netzhautschäden

Herzinfarkt, Schlaganfall, periphere arterielle Erkrankung

Bildgebung

Weiße Flecken (White Matter Hyperintensities) im MRT

Verengung der Arterien im Ultraschall oder CT


Beide Erkrankungen können zu ernsthaften Komplikationen führen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben.

Die Kontrolle der Risikofaktoren, insbesondere des Bluthochdrucks und des Blutzuckers, sowie ein gesunder Lebensstil sind entscheidend, um das Fortschreiten beider Erkrankungen zu verlangsamen oder zu verhindern.






Comments


Commenting has been turned off.
bottom of page