top of page

Hypertonie verstehen: Warum hoher Blutdruck gefährlich sein kann



Bluthochdruck, medizinisch als Hypertonie bezeichnet, ist ein Zustand, bei dem der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Dieser Hochdruck beginnt bei 140/90 mmHg.

Dieser Zustand erhöht das Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme wie Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Nierenerkrankungen. In den meisten Fällen entwickelt sich Bluthochdruck schleichend und bleibt lange unbemerkt.


Symptome


Warum ist Bluthochdruck oft schwer zu erkennen?

Bluthochdruck äußert sich nicht selten mit Nervosität und Kurzatmigkeit. Bei diesen Anzeichen kommt es leicht zu Verwechslungen, da sie den Beschwerden bei Stress oder in den Wechseljahren ähneln.

Frauen über 50 Jahren beispielsweise leiden häufig unter Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen mit vermehrtem Schwitzen und zudem Bluthochdruck.

Im Zweifelsfall ist es daher ratsam, diesen bei auffälligen Anzeichen abklären zu lassen.


Gibt es unterschiedliche Symptome bei Frauen und Männern?

Studien zeigen, dass sich Bluthochdruck bei Frauen in einigen Aspekten anders darstellt als bei Männern. Hypertensive Frauen zum Beispiel, zeigten häufiger einen höheren systolischen Blutdruck (oberer Blutdruckwert) und einen vergleichsweise niedrigeren diastolischen Blutdruck (unterer Blutdruckwert). Außerdem kann es bei Frauen bereits bei niedrigeren Blutdruckwerten zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen.

Erkenntnissen zufolge unterscheiden sich die Mechanismen, die der Entwicklung von Bluthochdruck bei Männern und Frauen zugrunde liegen. Diese reichen jedoch noch nicht aus, um daraus eindeutige Rückschlüsse für eine zielgerichtetere Therapie zu ziehen.


Risikofaktoren

  • Genetik: Eine familiäre Veranlagung kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen.

  • Lebensstil: Eine unausgewogene Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Rauchen sind wichtige Faktoren.

  • Alter: Mit zunehmendem Alter wird Bluthochdruck häufiger.

  • Stress: Dauerhafter Stress kann den Blutdruck erhöhen.



Hauptgründe, warum Hypertonie gefährlich ist


Belastung des Herzens

  • Bei Bluthochdruck muss das Herz gegen einen höheren Widerstand arbeiten, um das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Dies führt dazu, dass der Herzmuskel mit der Zeit dicker und steifer wird, eine sogenannte Herzhypertrophie.

  • Das Herz kann irgendwann erschöpft sein und an Pumpkraft verlieren, was zu Herzinsuffizienz führen kann. Dies erhöht das Risiko für Herzinfarkte und andere Herzerkrankungen.


Gefäßschäden und Arteriosklerose

  • Der hohe Druck kann die inneren Wände der Arterien schädigen und mikroskopisch kleine Risse verursachen, die sich entzünden und verengen können.

  • Dadurch erhöht sich das Risiko für Arteriosklerose (Arterienverkalkung), da sich Fett, Cholesterin und andere Stoffe an den geschädigten Wänden ablagern.

  • Verengte und verhärtete Arterien führen zu einer schlechteren Durchblutung und erhöhen das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.


Erhöhtes Schlaganfallrisiko

  • Bluthochdruck kann Blutgefäße im Gehirn schwächen und platzen lassen, was zu einem hämorrhagischen Schlaganfall führt.

  • Außerdem erhöht der Druck das Risiko, dass sich ein Blutgerinnsel bildet und ein Hirngefäß verstopft (ischämischer Schlaganfall).


Nierenschäden

  • Die Nieren filtern Abfallstoffe aus dem Blut, was gesunde Blutgefäße erfordert. Hypertonie schädigt die feinen Gefäße in den Nieren und kann zu Niereninsuffizienz führen.

  • PatientInnen mit Hypertonie haben ein erhöhtes Risiko für Nierenerkrankungen, die eine Dialyse notwendig machen können.


Sehprobleme und Augenschäden

  • Bluthochdruck kann die Blutgefäße in den Augen schädigen und zu Retinopathie führen, einer Erkrankung, die das Sehvermögen beeinträchtigen kann.

  • In schweren Fällen kann dies zur Erblindung führen, besonders wenn zusätzlich Diabetes besteht.


Schädigung der Blutgefäße im gesamten Körper

Die erhöhte Belastung der Arterien führt zu einer allgemeinen Schwächung und Funktionsstörung der Gefäße, was den gesamten Kreislauf betrifft. Es kann zu Gefäßproblemen in den Beinen, Händen und anderen Organen kommen.



Leben mit Bluthochdruck

Leben mit Bluthochdruck erfordert eine aktive Herangehensweise an die eigene Gesundheit und Lebensweise:


Blutdruck regelmäßig überwachen

Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die regelmäßige Überwachung des Blutdrucks. Dies kann zu Hause mit einem Blutdruckmessgerät erfolgen. So können Veränderungen frühzeitig erkannt, und Anpassungen vorgenommen werden.


Gesunde Ernährung

  • Salz reduzieren: Zu viel Salz erhöht den Blutdruck. Achten Sie darauf, die Aufnahme von Salz zu begrenzen (empfohlen sind weniger als 5-6 Gramm pro Tag).

  • Obst und Gemüse: Eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist, unterstützt die Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems.

  • Wenig gesättigte Fette: Reduzieren Sie den Konsum von gesättigten Fetten (z.B. in fettem Fleisch, Butter oder frittierten Lebensmitteln), da diese den Blutdruck erhöhen können.

  • Magnesium und Kalium: Diese Mineralstoffe können helfen, den Blutdruck zu regulieren. Lebensmittel wie Bananen, Nüsse und grünes Blattgemüse sind gute Quellen.


Bewegung und Sport

Regelmäßige körperliche Aktivität kann den Blutdruck senken und die allgemeine Gesundheit verbessern. Empfehlenswert sind mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, wie z.B. schnelles Gehen, Radfahren oder Schwimmen.

Achten Sie darauf, sich nicht zu überanstrengen, da intensiver Sport in einigen Fällen vorübergehend den Blutdruck erhöhen kann.


Gewichtskontrolle

Übergewicht und Fettleibigkeit können den Blutdruck erhöhen. Eine gesunde Gewichtsreduktion durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung kann den Blutdruck oft signifikant senken.


Stressmanagement

Stress kann den Blutdruck vorübergehend erhöhen. Techniken wie Meditation, Yoga, tiefes Atmen oder regelmäßige Entspannungsübungen können helfen, den Stress zu reduzieren.

Achten Sie auch auf ausreichend Schlaf, da Schlafmangel ebenfalls mit erhöhtem Blutdruck verbunden ist.


Medikamentöse Behandlung

In vielen Fällen ist die medikamentöse Behandlung notwendig, um den Blutdruck unter Kontrolle zu halten. Dies kann die Einnahme von Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern, Betablockern oder Diuretika umfassen. Es ist wichtig, die Medikamente regelmäßig und wie von der Ärztin bzw. vom Arzt verschrieben einzunehmen.


Verzicht auf schädliche Substanzen

  • Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und kann den Blutdruck erhöhen. Der Verzicht auf Rauchen ist entscheidend für die Gesundheit.

  • Alkoholkonsum: Zu viel Alkohol kann ebenfalls den Blutdruck erhöhen. Es wird empfohlen, Alkohol in Maßen zu konsumieren – idealerweise weniger als 14 Einheiten pro Woche.

  • Koffein: Koffein kann den Blutdruck kurzfristig erhöhen. Wenn Sie empfindlich auf Koffein reagieren, kann es sinnvoll sein, den Konsum zu reduzieren.


Regelmäßige Besuche bei der Ärztin bzw. beim Arzt

Es ist wichtig, regelmäßig zur Ärztin bzw. zum Arzt zu gehen und den Blutdruck kontrollieren zu lassen. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die besten Strategien zur Kontrolle des Blutdrucks zu finden und bei Bedarf Medikamente verschreiben.



Anlaufstellen in Österreich

In Österreich stehen PatientInnen mit Bluthochdruck verschiedene Anlaufstellen für Diagnose, Beratung und Behandlung zur Verfügung:


AllgemeinmedizinerInnen und FachärztInnen

  • HausärztInnen: Ihre erste Ansprechpartnerin bzw. Ihr erster Ansprechpartner bei Verdacht auf Bluthochdruck ist in der Regel Ihre Hausärztin bzw. Ihr Hausarzt. Er kann erste Untersuchungen durchführen und gegebenenfalls an SpezialistInnen überweisen.

  • FachärztInnen für Innere Medizin: Diese SpezialistInnenen sind auf Erkrankungen des inneren Systems, einschließlich Bluthochdruck, spezialisiert.


Spezialisierte Einrichtungen und Programme

  • Österreichische Gesellschaft für Hypertensiologie (ÖGH): Die ÖGH bietet umfassende Informationen rund um das Thema Bluthochdruck und führt eine Liste von HochdruckspezialistInnen in Österreich.

  • Telemedizinische Betreuung: Einige Sozialversicherungsträger, wie die Sozialversicherung der Selbständigen (SVS), bieten telemedizinische Betreuungsprogramme für BluthochdruckpatientInnen an. Diese ermöglichen eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks über Apps und stehen in Kontakt mit medizinischen Fachkräften.



Notfallkontakte

  • Gesundheitsberatung: Unter der Telefonnummer 1450 erhalten Sie rund um die Uhr medizinische Beratung.

  • Rettung: In akuten Notfällen erreichen Sie den Rettungsdienst unter der Nummer 144.



Durch eine frühe Diagnose und eine wirksame Behandlung lässt sich das Risiko schwerer Komplikationen durch Hypertonie erheblich verringern.

Comments


Commenting on this post isn't available anymore. Contact the site owner for more info.
bottom of page