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Krankheits-Traumata

Aktualisiert: 2. Aug.


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Diese Erfahrungen können sowohl durch die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit als auch durch belastende medizinische Behandlungen hervorgerufen werden. In den letzten Jahren wurde zunehmendes Interesse an der Erforschung und Behandlung von Krankheits-Traumata gezeigt, um die psychologische Rehabilitation der betroffenen PatientInnen zu unterstützen.

Diese kurze Zusammenfassung bietet einen Überblick über Ansätze zur Behandlung von Krankheits-Traumata:

Ansätze zur Behandlung von Krankheits-Traumata


  • Prävalenz von Krankheits-Traumata: Studien zeigen, dass Krankheits-Traumata bei einer beträchtlichen Anzahl von PatientInnen mit schweren Erkrankungen auftreten können. Die Prävalenz variiert je nach Art der Erkrankung, wobei PatientInnen mit Krebs, Herzkrankheiten und HIV/AIDS ein erhöhtes Risiko aufweisen. Krankheits-Traumata können zu einer Reihe von psychologischen Symptomen führen, darunter Angststörungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Schlafstörungen.

  • Diagnose und Screening: Die Diagnose von Krankheits-Traumata erfolgt in der Regel anhand klinischer Interviews und standardisierter psychometrischer Instrumente, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden. Es ist wichtig, dass medizinische Fachkräfte, insbesondere in den Bereichen Onkologie, Kardiologie und Infektiologie, auf Krankheits-Traumata achten und gezielt nach psychologischen Symptomen fragen. Screening-Instrumente wie der Impact of Event Scale-Revised (IES-R) und der Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS) können bei der Identifizierung von PatientInnen mit Krankheits-Traumata hilfreich sein.

  • Psychoedukation und supportive Therapie: Psychoedukation, bei der den PatientInnen Informationen über ihre Erkrankung und den damit verbundenen psychologischen Belastungen vermittelt werden, kann ein wichtiger erster Schritt bei der Behandlung von Krankheits-Traumata sein. Supportive Therapie, einschließlich empathischer Kommunikation und emotionaler Unterstützung, kann dazu beitragen, das Vertrauen der PatientInnen zu stärken und eine sichere Umgebung für die Bearbeitung des Traumas zu schaffen.

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): CBT ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Krankheits-Traumata. Sie umfasst Techniken wie kognitive Umstrukturierung, Expositionstherapie und Stressbewältigung, um negative Denkmuster zu ändern und Symptome zu reduzieren. CBT kann auch dabei helfen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und den Umgang mit belastenden medizinischen Verfahren zu verbessern.

  • Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR): EMDR ist eine weitere Therapiemethode zur Behandlung von Traumata (genauere Erklärung folgt).


Arten von Traumata


  • Akute Traumata: Diese Art von Trauma tritt als Reaktion auf ein einzelnes Ereignis auf, das als extrem bedrohlich oder gefährlich empfunden wird. Beispiele dafür sind Naturkatastrophen, Unfälle, Gewaltverbrechen oder körperliche Angriffe.

  • Komplexe Traumata: Komplexe Traumata entstehen aus wiederholten oder lang anhaltenden traumatischen Ereignissen, die oft in einer Beziehungsdynamik auftreten. Missbrauch in der Kindheit, Vernachlässigung, häusliche Gewalt oder langfristige körperliche oder emotionale Misshandlungen sind Beispiele für komplexe Traumata.

  • Entwicklungsbedingte Traumata: Diese Art von Trauma tritt auf, wenn traumatische Ereignisse während der kindlichen Entwicklung auftreten und die normale Entwicklung beeinträchtigen. Dies kann der Fall sein, wenn ein Kind Zeuge von Gewalt ist, sexuellem Missbrauch ausgesetzt ist oder in einer dysfunktionalen Familie aufwächst.

  • Trauer- und Verlusttrauma: Der Verlust eines geliebten Menschen, sei es durch Tod, Trennung oder Scheidung, kann ein traumatisches Ereignis sein. Trauer- und Verlusttrauma bezieht sich auf die psychologischen Auswirkungen, die mit dem Verlust und der Trauer um eine wichtige Bezugsperson verbunden sind.

  • Medizinische Traumata: Medizinische Traumata entstehen durch traumatische Erfahrungen im medizinischen Umfeld, wie schwere Krankheiten, Operationen, invasive medizinische Eingriffe oder die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Diese Ereignisse können psychologische Auswirkungen haben und zu Krankheits-Traumata führen.

Es ist wichtig anzumerken, dass jeder Mensch individuell auf traumatische Ereignisse reagiert und dass nicht alle Menschen, die ein Trauma erleben, zwangsläufig traumatisiert sind. Die Auswirkungen von Traumata können jedoch erheblich sein und eine angemessene Unterstützung und Behandlung erfordern.

Können Traumata auch noch vielen Jahren noch erfolgreich behandelt werden?

Ja, Traumata können auch Jahre nach dem ursprünglichen Ereignis erfolgreich behandelt werden. Es ist nie zu spät um Hilfe zu suchen und Unterstützung bei der Bewältigung von Traumafolgen zu erhalten. Die menschliche Psyche ist in der Lage, sich auch nach langer Zeit noch zu verändern und zu heilen. Es gibt verschiedene evidenzbasierte Therapieansätze, die bei der Behandlung von Traumata wirksam sind, unabhängig davon, wie viel Zeit seit dem Trauma vergangen ist.

Zu den wirksamsten Therapieformen gehören:

  • Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-CBT): Diese Therapiemethode konzentriert sich darauf, traumabezogene Symptome zu erkennen und zu behandeln, indem sie kognitive Umstrukturierungstechniken, Expositionstherapie und Entspannungsübungen kombiniert. TF-CBT ist bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) besonders wirksam.

  • Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR): EMDR ist eine spezielle Form der Psychotherapie die darauf abzielt, traumatische Erinnerungen zu verarbeiten und zu integrieren. Durch die Verwendung von Augenbewegungen oder anderen bilateralen sensorischen Stimulationen hilft EMDR den PatientInnen, die emotionale Belastung des Traumas zu reduzieren und positive Denkmuster zu entwickeln.

  • Achtsamkeitsbasierte Therapie: Achtsamkeitsbasierte Ansätze wie die Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) oder die Achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie (MBCT) können bei der Bewältigung von Traumafolgen hilfreich sein. Durch die Entwicklung von Achtsamkeit und Akzeptanz können Menschen lernen, mit belastenden Erinnerungen und Emotionen umzugehen.

  • Psychodynamische Therapie: Diese Form der Therapie konzentriert sich auf die Erforschung der unbewussten Prozesse und Beziehungen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen. Durch die Arbeit mit einem qualifizierten Therapeuten können traumatische Erfahrungen aufgedeckt und verarbeitet werden, um eine tiefgreifende Heilung zu ermöglichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der individuelle Heilungsprozess von verschiedenen Faktoren abhängt, einschließlich der Schwere des Traumas, der individuellen Resilienz und der Unterstützung, die der Betroffene erhält. Eine frühzeitige Intervention ist in der Regel vorteilhaft, aber auch Jahre nach dem Trauma kann eine erfolgreiche Behandlung möglich sein.

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